[30. Janu­ar] Gefähr­li­che Abs­trak­tio­nen

Gegen Regie­ren und Kri­mi­na­li­sie­ren mit Bernd Beli­na und Tobi­as Sin­geln­stein

Lie­be Freund*innen der Karl Marx Buch­hand­lung,

wir haben einen Nach­hol­ter­min gefun­den und laden euch erneut herz­lich am 30. Janu­ar 2024, um 20:00 Uhr zur Buch­prä­sen­ta­ti­on von “Gefähr­li­che Abs­trak­tio­nen. Regie­ren mit­tels Kri­mi­na­li­sie­rung und Raum” von Bernd Beli­na im Gespräch mit Tobi­as Sin­geln­stein ein.

Gesell­schaft­li­che Ver­hält­nis­se wer­den mit­tels Raum­pro­duk­tio­nen eben­so wie mit­tels Kri­mi­na­li­sie­run­gen orga­ni­siert und regiert. Bei­de Stra­te­gien basie­ren auf inter­es­sen­ge­lei­te­ten und fol­gen­rei­chen Abs­trak­tio­nen. Wo sie zusam­men­kom­men, wer­den im Namen der Sicher­heit ver­meint­lich gefähr­li­che Räu­me pro­du­ziert, um mar­gi­na­li­sier­te Grup­pen zu kon­trol­lie­ren und zu schi­ka­nie­ren, um Gen­tri­fi­zie­rung vor­zu­be­rei­ten, Moral­pa­ni­ken zu ent­fa­chen und Gesell­schaf­ten zu regie­ren.

In “Gefähr­li­che Abs­trak­tio­nen” hat Bernd Beli­na Bei­trä­ge von 2005 bis heu­te zusam­men­ge­stellt und um eine umfang­rei­che Ein­lei­tung ergänzt. Er the­ma­ti­siert mit Fokus auf Deutsch­land und die USA räum­li­che Aspek­te des (Polizei-)Rechts (Gefah­ren­or­te, Auf­ent­halts­ver­bo­te, Anti-Loi­te­ring Laws), Ideo­lo­gien (Zero Tole­rance, Bro­ken Win­dows, öffent­li­cher Raum) und Tech­no­lo­gien (Kri­mi­na­li­täts­kar­tie­rung, Video­über­wa­chung, Pre­dic­ti­ve Poli­cing) sowie deren Resul­ta­te (Racial Pro­fil­ing, Ver­trei­bung, Ver­si­cher­heit­li­chung). Die Bei­trä­ge ver­bin­den Radi­cal Geo­gra­phy und Kri­ti­sche Kri­mi­no­lo­gie mit Zeit­dia­gno­sen und kri­ti­schen Inter­ven­tio­nen.

Tobi­as Sin­geln­stein ist Pro­fes­sor für Kri­mi­no­lo­gie und Straf­recht an der Goe­the-Uni­ver­si­tät Frank­furt und u.a. Co-Autor von “Gewalt im Amt. Über­mä­ßi­ge poli­zei­li­che Gewalt­an­wen­dung und ihre Auf­ar­bei­tung” (2023 mit Lai­la Abdul-Rah­man, Han­nah Espín Grau und Lui­se Klaus) und “Die Poli­zei. Hel­fer, Geg­ner, Staats­ge­walt. Inspek­ti­on einer mäch­ti­gen Orga­ni­sa­ti­on” (2022 mit Ben­ja­min Derin) sowie Mit­her­aus­ge­ber von “Ras­sis­mus in der Poli­zei. Eine wis­sen­schaft­li­che Bestands­auf­nah­me” (2022 mit Danie­la Hunold).

Im Fokus des Gesprächs steht die Fra­ge, wo wir in Bezug auf das sozi­al selek­ti­ve Regie­ren mit­tels Kri­mi­na­li­sie­run­gen hier­zu­lan­de aktu­ell ste­hen und was dage­gen zu tun ist. Wir freu­en uns, dass wir die­se wich­ti­gen Fra­gen von Geo­gra­phie, Gesell­schaft und Recht bei uns mit einem all­ge­mei­nen Publi­kum dis­ku­tie­ren kön­nen.

Der Ein­tritt ist – wie immer – frei.

Die Ver­an­stal­tung beginnt am 30.01.2024, um 20:00 Uhr bei uns in der Karl Marx Buch­hand­lung in Frankfurt/Bockenheim, Jor­dan­stra­ße 11.

Bis dann,
Eure Karl Marx Buch­hand­lung

[24. Janu­ar] Der non­kon­for­mis­ti­sche Intel­lek­tu­el­le

Lie­be Freund*innen der Karl Marx Buch­hand­lung,

am 24. Janu­ar 2024, 18:30 Uhr laden wir euch herz­lich zur Buch­prä­sen­ta­ti­on der Neu­ver­öf­fent­li­chung von “Der non­kon­for­mis­ti­sche Intel­lek­tu­el­le” von Alex Demi­ro­vić, mit Kom­men­ta­ren von Chris­ti­na Engel­mann und Ste­phan Les­se­nich, außer Haus im Café KoZ ein. Mode­riert wird der Abend von Jule Tabel.

Nach über 20 Jah­ren ist die bahn­bre­chen­de Stu­die zu den zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akti­vi­tä­ten Max Hork­hei­mers und Theo­dor W. Ador­nos nach ihrer Rück­kehr aus dem Exil wie­der erhält­lich.

Die Stu­die zeigt, wie die kri­ti­schen Theo­re­ti­ker nach dem Natio­nal­so­zia­lis­mus zur Erneue­rung der mar­xis­ti­schen Theo­rie in West­deutsch­land bei­getra­gen haben. Ver­nunft und Theo­rie soll­ten wie­der ver­bind­lich gemacht wer­den. Die Grund­la­ge dafür bil­de­te die Leh­re an der Uni­ver­si­tät und der Wie­der­auf­bau des Insti­tuts für Sozi­al­for­schung. Die Stu­die­ren­den soll­ten auf anspruchs­volls­te Wei­se mit phi­lo­so­phi­schen Begrif­fen, mit den Bewe­gungs­ge­set­zen der bür­ger­li­chen Gesell­schaft und mit empi­ri­schen Metho­den ver­traut gemacht wer­den. Als anti-auto­ri­tä­re Intel­lek­tu­el­le soll­ten sie sich nicht auf mäch­ti­ge Ten­den­zen der Geschich­te beru­fen, son­dern auto­nom den­ken sowie wider­stän­dig und demo­kra­tisch han­deln. Unter­sucht wird, wie Hork­hei­mer und Ador­no die insti­tu­tio­nel­len Bedin­gun­gen schu­fen und zu einer neu­en Form kri­ti­scher Intel­lek­tua­li­tät bei­tru­gen, wie sie ihre Leh­re und For­schung durch­führ­ten, um eine eman­zi­pa­to­ri­sche Wahr­heits­po­li­tik zu ermög­li­chen, der es um die Ver­än­de­rung des Gan­zen geht. Das Gespräch wird nicht nur The­men der kri­ti­schen Theo­rie und ihrer Geschich­te behan­deln, son­dern auch nach Kon­tu­ren einer kri­ti­schen Intel­lek­tua­li­tät heu­te fra­gen.

Die Ver­an­stal­tung ist eine Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Sozi­al­for­schung, dem AStA der Uni Frank­furt und dem Arbeits­kreis Kri­ti­sche Gesell­schafts­theo­rie. Uns fin­det ihr am Bücher­tisch.

Die Ver­an­stal­tung beginnt am 24. Janu­ar 2024, um 18:30 Uhr im Café KoZ, Mer­ton­stra­ße 26–28, 60325 Frank­furt am Main.

Wir freu­en uns auf euch und auf einen span­nen­den Abend.